THE ADVENTURES
Am 30. und 31. Juli 1966 im Club
Vielen Dank an Birgit Ryschka
für das schöne originalbild
Klaus Cavalar (bassg.) - Eberhard Kolb (rh.g., voc.) - Bernd Englert (dr., voc.) - Fritz Neidlinger (sax.) - Hans Reffert (leadg., voc.)
THE ADVENTURES
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Die "ADVENTURES" bestanden seit 1964 in außergewöhnlich hochkarätiger Besetzung. Zu der Mannheimer Rock-Legende Hans Reffert als Solo-Gitarrist und Sänger sowie seinem Schulfreund, dem Heidelberger Jazz-Idol Fritz Neidlinger am Saxophon gesellten sich noch Eberhardt Kolb (Rhytmus Gitarre, Gesang), Klaus Cavalar (Bass) und bernd Englert (Drums).
Hans Reffert, über Jahrzehnte prägend für die Musik-Szene in der Quadratestadt, wurde 1993 eine ganze Seite im "Mannheimer Morgen" mit dem Titel: Eine Mannheimer Rocklegende erzählt, gewidmet. Darin erinnert er sich: "Die Adventures waren eine sehr gute Band. Wir spielten eine Mischung aus Soul, Rythhm´n´Blues und Beat." Mit den Adventures unternimmt er die obligatorische Ochsentour durch die Musikkneipen und US-Clubs in der Republik, von Hamburg bis Oberammergau, von Ramstein bis Gelsenkirchen.
"Wir wurden jeweils einen Monat für einen Club gebucht und spielten jeden Abend. Es war knallhart. Wir haben in schäbigen Hotels gewohnt, standen von abends acht bis morgens fünf auf der Bühne und das vier Wochen am Stück, ohne Ruhetag. Das war schon die Abteilung Bergwerk. Aber wenn man jung ist und jeden abend spielt, dann kommt man sich vor wie im Paradies."
Vor allem dann, wenn man mit richtigen Stars zusammen sein kann, wie etwa dem Soulsänger Percy Sledge ("When a man loves a women") Mit dem absolvierten die "Adventures" 1966 eine Deutschland-Tour. Dabei begleiteten sie auch den nicht minder legendären Rufus Thomas und die damals sehr populäre Jazz-Organistin Shirley Scott. Dass die schwarzen Besucher in den GI-Clubs seine Band ernst nehmen, ist für Reffert auch heute noch eine besondere Auszeichnung. "Die Farbigen waren in Deutschland das kritischste Publikum, wenn die dich akzeptiert hatten, dann war das so, wie wenn man an der Universität ´ne Prüfung bestanden hat."
Fritz Neidlinger: "Wir waren unglaublich viel unterwegs, vor allem in der Mitte und im Süddeutschen Raum, in unzähligen Army-Clubs, im Schwabinger Nightclub, der Mainzer Rheingoldhalle und so weiter. das war schon sehr professionell. Einmal war ich morgens zum Zahnarzt mit unerträglichen Schmerzen unterwegs, als ich erfuhr, dass wir kurzfristig abends in Worms in der Rosengarten-Disco spielen sollten. Also kehrtwende ohne Arztbesuch. Abends stand ich mit dicker Backe auf der Bühne und bließ das Saxophon. Man musste damals schon hart im Nehmen sein."
Im Jahr 1966 verließ Fritz Neidlinger die "Adventures" und ging zur "Group of Soul", mit der er ein Jahr später deutscher Beatmeister wurde. Für ihn kam Thomas Böhmer zur Band.
Mit dem Ende der sechsziger Jahre ging die Beat-Ära langsam zu Ende und damit beendeten auch die "Adventures" ihr Abenteuer.
Hans Reffert und Fritz Neidlinger prägen bis heute die Musikszene. Hans Reffert war vielseitig unterwegs. Er veröffentlichte etliche Tonträger, erstellte Auftragskompositionen für Theater, Film und Fernsehen, beteiligte sich mit Gemälden und Objekten an Kunstausstellungen und betätigte sich publizistisch.
Fritz Neidlinger ist mit Tenorsaxophon und Klarinette immer noch sehr aktiv. Mit seinen "Jazz Cats" hat er sich mit einem unverwechselbaren Sound einen Namen gemacht der längst weit über die Metropolregion Rhein-Neckar hinausreicht. 1978 veröffentlichte er seinen Kulssong "Altstadt Boogie".Er spielte in den rund vierzig Jahren seiner Musiker-Laufbahn mit Künstlern wie James Last, Max Greger, Bill Ramsey, Lena Valaitis, Joy Fleming und vielen anderen. Er war mit wechselnden Besetzungen in New York und Tokio zu Gast. Die Jazz-Metropole New Orleans fehlt natürlich nicht auf seiner musikalischen Landkarte, dort wurde er wegen seiner musikalischen Verdienste im Jahr 2005 sogar zum Ehrenbürger ernannt.
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Vielen Dank an Fritz Neidlinger für den Text.
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THE ADVENTURES 1965
THE ADVENTURES 1967
Rechts, an der „Waffe“ (Bariton-Saxofon) N. Freinsheimer.
Die beiden unteren Bilder, in der Mitte Norbert Freinsheimer (Bariton-Saxofon).
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Ich habe nach dem erzwungenen Ende durch die Bundesrepublik Deutschland direkt bei den ADVANTURES aus Mannheim angefangen.
Das war 1967 bis Ende 1988 hauptsächlich spielten wir in amerikanischen Clubs.
N.Freinsheimer
Mannheims bester Gitarrist aller Zeiten - Hans Reffert - starb Anfang 2016 im Alter von 69 Jahren - R.I.P. Hans)!
Fritz Neidlinger
..... ein Saxofonist für alle Fälle - und natürlich auch ein brillianter Klarinettist -
auf der Bühne und im Studio
Ich bin in Heidelberg, als Sohn eines Kammermusikers, geboren und mir war seit meinem 15. Lebensjahr klar, dass Musik das ist, was mich mein ganzes Leben begleiten wird. Ich studierte Musik und bin seit 40 Jahren mit eigenen Bands und als Solist tätig.
Ich gewann mehrere Jazzpreise und wurde mit der Group of Soul 1968 Deutscher Beatmeister.
Mein größter Hit war 1978 der Altstadtboogie.
Mein Markenzeichen ist die Vielseitigkeit, egal ob Klassik, Jazz, Rock oder Pop, ich spiele alles – ein Grenzgänger zwischen den Stilen.
Parallel zu meiner Musikertätigkeit war ich von 1974 bis 2005 als Musikredakteur bei der ARD tätig.
Last but not least bin ich seit 2005 Ehrenbürger von New Orleans.
Mein Instrumentenrepertoire umfasst die Klarinette, die Querflöte und die gesamte Saxofonfamilie
......nicht zu vergessen, mein unnachahmlicher Gesang.
In den 70- und 80ern stand ich mit Künstlern wie James Last, Max Greger, Bill Ramsey, Lena Valaitis, Jochen Brauer, Tony Christie, Pete Lancaster, Joy Fleming u.v.a. auf der Bühne und bin ein Synonym für glänzend interpretierte Musik
Im März 2013 war ich zum 14. Mal in Folge für 3 Wochen zu Gastauftritten in New Orleans
Der Jazz war dem gebürtigen Heidelberger nicht in die Wiege gelegt, auch wenn er aus einer musikalischen Familie stammt (der Vater war Kammermusiker): Erst mit 15 Jahren machte ihn ein Freund mit den merkwürdigen Klängen vertraut – mit Folgen. 1961 hatte er ein eigenes Quartett, der 16-jährige Fritz spielte Klarinette, und mit einer Melange aus Dixie und Swing wurde er 1962, 1963 und 1964 Erster beim Jazz-Festival Ludwigshafen. Später zog es ihn, wenn auch eher aus finanziellen Gründen, in die Tanzmusik: Ab 1964 ging es in Richtung Beat und Rock mit seiner Gruppe „Adventures“, 1967 wurde er gar mit seiner „Group of Soul“ deutscher Beat-Meister. Obwohl er schon zehn Jahre de facto Berufsmusiker war – kaum angekränkelt von anderen beruflichen Erfahrungen wie einer Kaufmannslehre oder einem Abschluss als Übersetzer am Englischen Institut studierte er Anfang der siebziger Jahre Musik, ab 1974 wurde er Musikredakteur, erst beim Süddeutschen Rundfunk in der legendären Villa Bosch, später beim Südwestfunk, ab 1986 beim Hessischen Rundfunk: